Physiotherapie bei CMD

 

Teil 2: Was macht die Physiotherapie bei einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD)?

In unserem ersten Artikel „Was macht die Physiotherapie bei einer CMD“ haben wir Euch die ersten Schritte der Physiotherapeutischen Herangehensweise bei einer Craniomandibulären Dysfunktion erklärt.

Wer den Artikel verpasst hat findet ihn hier: Physiotherapie bei CMD – CMD aix (cmd-aix.de)

Nach der Anamnese und einem ausführlichen Statikbefund schlägt der Physiotherapeut folgende Schritte im Rahmen der CMD Therapie ein:

Inspektion der Grundbewegungen

Es folgt die Inspektion der drei Grundbewegungen des Kiefergelenks. Hierbei kann die Physiotherapie nicht nur arthrogene Störungen erkennen. Eine Ausführung in gewohnter und korrigierter Haltung gibt Ausschluss über die Beeinflussung der HWS auf die Beweglichkeit/Symptomatik im Kiefergelenk.

Spezifische Testung

Innerhalb der arthrogenen Strukturen des Kiefergelenks (Diskus, Kapsel, Bilaminäre Zone, Gelenkfläche) stehen dem Therapeuten nun spezifische Joint-Play-Testungen zur Verfügung. Ebenfalls nutzt der CMD Physiotherapeut die Palpation der Kau- und angrenzenden Muskulatur zum Aufspüren möglicher myogener Auffälligkeiten (Myogelosen/Triggerpunkte). Hier ist es sinnvoll, die Projektionsgebiete der jeweiligen Muskeln zu kennen.

Sollten sich bereits in der Anamnese Hinweise auf eine Beteilung der kranial-ossären Strukturen ergeben, ein typischer Hinweis könnten hier Kopfschmerzen oder auch Bruxismus sein, würden die Physiotherapie im nächsten Schritt die kanial-ossären Strukturen beurteilen.

Bei Verdacht auf eine Beteiligung diverser Hirnnerven, welche im Rahmen der CMD ebenso betroffen sein können, wäre auch ein Screening in diesem Bereich notwendig.

Nach ausführlicher Befundung wird nun ein patientenzentrierter Behandlungsplan erarbeitet. Exemplarisch könnte dieser folgende Schwerpunkte beinhalten:

Physiotherapeutische Behandlung einer CMD

Im Bereich der arthrogenen Störungen kann eine Entlastung der meist überbelasteter Strukturen zielführend sein. Ziel ist es, ein funktionelles Bewegungsmuster wieder anzubahnen. Begleitet werden die arthrogenen Techniken mit detonisierenden Maßnahmen der (meist) hypertonen Muskulatur. Bei vorliegendem Bruxismus ist es essentiell, dem Patienten Wahrnehmungs-Übungen und ggf. den Hinweis auf ein effektives Stressmanagement mitzugeben. Bruxismus kann durch gezieltes Wahrnehmungstraining reduziert werden.

Koordinationsübungen sind ebenfalls Bestandteil der physiotherapeutischen Interventionen bei einer CMD. Da häufig eine Dysfunktion besonders der oberen HWS in Kombination mit einer Funktionsstörung der Kiefergelenke vergesellschaftet ist, ist ein gezieltes Training der HWS Bestandteil der Physiotherapie bei einer CMD.

Es ist darauf hingewiesen, dass die therapeutischen Maßnahmen in Abhängigkeit der zuvor durchgeführten Befundung erfolgt und immer einen Re-Befund beinhaltet. Die hier aufgeführten Maßnahmen sind als exemplarisch zu betrachten.

 

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