Schlafbruxismus

Schlaf- und Wachbruxismus

Schlafbruxismus und Wachbruxismus: Diagnostische Möglichkeiten

Bruxismus wird als „eine wiederholte Kaumuskelaktivität“ definiert. Diese charakterisiert sich durch „Kieferpressen“, „Zähneknirschen“, und/oder „Anspannen der Kaumuskulatur ohne Zahnkontakt“.  Anhand seines Auftretens im Tagesverlauf unterteilt die Wissenschaft die Parafunktionen in zwei Formen:

Schlafbruxismus (SB): Diese Parafunktion wird während des Schlafens ausgeübt

Wachbruxismus (WB): Dieses Verhalten wird tagsüber ausgeübt

Was die Prävalenz von Bruxismus angeht, gibt uns die Wissenschaft unterschiedliche Zahlen vor. Auffällig ist die große Spannbreite. So tritt der Schlafbruxismus bei Erwachsenen mit einer Prävalenz von 12,8% auf. Beim Wachbruxismus wird ein Wert von ca. 22,1% bis 31% angegeben. Die unterschiedlichen Ergebnisse erklären sich durch die Schwierigkeit der Diagnostik.

Eine frühzeitige Diagnostik mit Diagnosestellung ist jedoch wichtig, da so rechtzeitig präventive und kurative Maßnahmen ergriffen werden können. Durch Knirschen und Pressen mit den Zähnen können nicht nur Schäden am Zahnhalteapparat entstehen, sondern können u.a. auch Läsionen myogener, arthrogener und oder kranial-ossärer Art hervorgerufen werden.

Während für den Wachbruxismus noch keine klaren Kriterien aus der Anamnese und/oder Selbstangaben definiert sind, gilt für den Schlafbruxismus die Poysomnographie (PSG) als Goldstandard.
Innerhalb der PSG sind die zu messenden Parameter genau definiert (EMG- Messungen, Bruxismusepisoden u.ä). Anhand dessen kann die Einteilung

  • leichter Bruxismus
  • moderater Bruxismus und
  • starker Bruxismus vorgenommen werden.

Aufgrund des hohe zeitliche und finanzielle Aufwands der PSG findet diese jedoch in der Praxis relativ wenig Anwendung.

Die Diagnostik des Wachbruxismus gestaltet sich zum jetzigen Zeitpunkt noch schwierig. Genaue Messparameter sind nicht definiert. Es herrscht Konsens darüber, dass wir uns auf bestimmte klinische Zeichen und Selbstangaben aus der Anamnese stützen können. Diese können sein:

  • Kaumuskelschmerzen
  • Verlust der Zahnhartsubstanz

Diese sollten als Indizien für einen möglichen Wachbruxismus angesehen werden. Hier verweisen wir gerne auf unseren vorherigen Blogartikel „Anzeichen von Bruxismus“. Diesen findet Ihr auf unserer Internetseite https://www.cmd-aix.de/blog/

Weitere spannenden Informationen sowie Therapiemöglichkeiten zum Thema Bruxismus erlernen Sie in unseren Fortbildungskursen.

Quelle: Zeitschrift für Kraniomandibuläre Funktion 2019; 11(3):255-292