Palpation

Palpation vom m. pterygoideus lateralis: So geht´s

Der m. pterygoideus lateralis ist bei nahezu allen Bewegungen des Kiefergelenks beteilig und hat daher im Rahme der Funktionsdiagnostik besondere Aufmerksamkeit verdient. Aufgrund seiner (intraoralen) Topografie war es lange Zeit in Fachkreisen umstritten, ob der m. pterygoideus lateralis zu palpieren ist oder nicht.

Mithilfe von Echtzeit MRT-Aufnahmen und einer In-vivo-Nadelelektromyografie konnte nachgewiesen werden, das der inferiore Anteil intraoral zu palpieren ist. In dem nachfolgenden Artikel erklären wir Euch, wie der Palpationsweg aussieht.

So geht´s….

Palpationsweg:
Die Palpation erfolgt intraoral mit dem kleinen oder Zeigefinger der Therapeuten. Dieser wird auf die bukkale Zahnseite (außen, „zur Wange weisend“) des Oberkiefers platziert. Die Fingerspitze weist tendenziell nach kranial.
Nun führt der Patient eine Laterotrusion auf der zu untersuchenden Seite aus und schafft dadurch Platz für eine Weiterbewegung des zu untersuchenden Fingers.
Der Untersucher bewegt nun seinen Finger parallel zum Alveolarknochen der Maxilla. Bis zur dorsalen Wand der Kiefernhöhle (knöchernder Stopp). Durch eine weitere leichte Mundöffnung des Patienten gelangt der Untersucher mit der Fingerkuppe nun auf die lamina lat. des proc. pterygoideus.

Die intraorale Palpation mit der zugehörenden Funktionsmassage ist ein essentieller Bestandteil innerhalb der Funktionsdiagnostik- und Therapie und sollte daher einen besonderen Stellenwert einnehmen.

Quelle: Stelzenmüller et al „Digitale Palpation des M. perygoideus lateralis“ aus Manuelle Medizin 2016 54;212-218 Springer Verlag