Die Wirksamkeit von Physiotherapie bei CMD

Um die Evidenz von Physiotherapie bei kraniomandibulären Dysfunktionen zu ergründen, haben sich einige Autoren die Mühe gemacht, diesbezügliche Studien seit der 1950er Jahr zu untersuchen [1].

Die Ergebnisse der Literaturstudie können uns glücklich schätzen:

Liegen die Störungen im mechanischen oder funktionellen Bereich, können die Symptome mit Hilfe von Physiotherapie/manueller Therapie erfolgreich beeinflusst werden. Eine besonders hohe Wirksamkeit konnte bei CMD-Schmerzpatienten nachgewiesen werden.

Voraussetzung für eine gelungene Therapie ist die Befundung des Patienten. Hier ist die manuelle Funktionsanalyse ein wesentlicher Bestandteil.

Neben der manuellen Therapie wird auch die allgemeine Krankengymnastik als sinnvoll beschrieben. In Abhängigkeit der Diagnostik werden u.a. stabilisierenden Übungen für die HWS und Haltungskorrektur empfohlen. Ebenso sollte ein Heimübungsprogramm für den Patienten erarbeitet werden.

Sind die Probleme des Patienten ursächlich okklusal bedingt, erscheint die Physiotherapie auch hier als eine sinnvolle Unterstützung im Rahmen der zahnärztlichen Therapie.
Die Studie konnte nachweisen, dass die manuelle Therapie eine hohe Wirksamkeit hat. Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass eine spezialisierte Ausbildung in dem Bereich von Nöten ist.
Erfreulicherweise finden sich diese Ergebnisse auch in den Behandlungsempfehlungen der DGFDT wieder.

Es sei darauf hingewiesen, dass uns die Literatur noch keine eindeutige Antwort auf die Frage gibt, welche assoziierten Strukturen im Rahme der CMD hinzugezogen werden sollen. Aufgrund von neurophysiologischen als auch muskuloskeletalen Verbindungen ist eine Verknüpfung zwischen HWS und z.B. Kranium/Kiefer nachweisbar. Jedoch sind diese Zusammenhänge in Gänze noch nicht erforscht.

Im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtungsweise ist es sinnvoll, das Kiefergelenk nicht isoliert zu betrachten. Neben den arthrogene und myogenen Strukturen sollten auch die angrenzende Anatomie untersucht werden. Dazu zählen die kranial-ossären und neurogenen anatomischen Strukturen. Im Hinblick auf mögliche Verkettungssyndrome macht ein abwägen von aufsteigenden und/oder absteigenden Verkettungen notwendig. Man sieht, dass das Kiefergelenk über weitreichenden Zusammenhänge verfügt.

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[1]: Manuelle Medizin 2015; 53; 270-276